Lustiges aus dem Vereinsleben

 

In unserem Kreise finden sich allerhand Talente, die sich in alle Richtungen bewegen, von der Dräxlerei bis zum Dichten.

Ein ganz besonderes Talent ist unser Stengel Willi, Langjähriger Vereinsvorstand und ein Naturtalent der Mundartdichtung.

Willi Stengel machte über Jahre hinweg lustige Gstanzln ber Begebenheiten, lustigen Anekdoten von Vereinsmitgliedern, und trug diese alljährlich beim traditionellen Xantlball vor.

Geschichten gäbe es hunderte die wir hier zeigen könnten, doch weil es so schön passt und der Xantl-Ball immernoch zu einem unserer Highlights gehört, hier eines dieser Gstanzln über den Xantl-Ball.

 

Da Xantlball

 

  1. Heint is zum 22gn mal, am Postsaal unsa „Xantlball“ Ja wenne dau mal Rückwärts denk, wou is denn bloß die Zeit hi grennt. Die is verganga wia im Tram, o lieberer des glbt ma kam! Des wou vor 20 Jahr is gscheng, des moint ma war erst gestern gwen. Drum  mache heit an gloina Ruck und drah die Zeit numal zruck denn damals wor wies  heint der Fall am Postsaal unser „Xantlball“

 

  1. Ich will eng heint amal berichtn, wie wor as alla erstemal nu viele werns ja selber wissen, des wor af jedenfall a knall. Dou worn so sticka 30 va Mantel die wou ma heint nu Xantl nennt, des worn durt nu ganz junge Burschen han furt mitanader grennt. Die san a öfter zamma ghokt und oina haut in andern gfobbt und glacht und gsunga ner grod schia, ja eiamal bis in da fruih.

Doch oimal worns der Meinung all, jetzt halt ma amal an „Xantlball“. Der Vorstand haut in Vorschlag gmacht, doch jaut er manches niat bedacht, das Xantl  all nu lede worn, va hinten agfangt bis dau vorn. Wou bring ma schließlich bloß Moidla her, zum Tanzn brauchma schließle wer.

Doch is des niad as schlimmste gwen, in Mantel gnouch Moila gem und oina haut am andern gschaut, dass jeder a bor mitbracht hout. Die Zeit woa dau und voll der Saal und ferte wor da erste „Xantlball“.

 

  1. Ja liabe Leit, des leits eich song, die Zeit die is ner so verflong, di Xantl han all älter worn und hom se langsam zammazong. A boor die hom in Anfang gmacht, hom d Freindin mit am Ball herbracht, die andern die san nauche zong, ja wou ses ner grod herbracht hom.

 Va Kaltenbrunn, va Kohlberg drim in Mantel san a oi bliem, va Raunstod, Floß und Püchersreith, da Weg wor ihne niad zu weit.

Va Thansüß, Frei´ng und va da Grei, wie kama dau bloß iwe gei.

Va Neikirch, Obersdorf und va Pirk, ja gaua nu va Ätzariet, va Neistadl und vom Kellerhaus drom, a boor die hauts ind Wein eizong, va Vohnstrauß und va Winkelheid, va Kötzding und va Rupprechtsreuth.

Ich woiß a gaua nimma all, doch heint sans alle dau im Saal, weil heit is wieder „Xantlball“

 

  1. Ja d´Moidla homs niad anders gmacht und homs va überall herbracht, va Süd, va Ost, va hint, va vorn und allzam sans Xantl worn.

Eng müts eiern Frauen heit nu danken, dass eng damals a´gschaut hom und hom eng einabracht af Mantl, sindst wats eng niemals nicht ein Xantl worn.

Heint wenn ich dau so umeschau und sia die Junge alle sitzen, nau siat ma manches Xantlgsicht dazwischen assablitzen.

Ja Zeit vergeit, als wia im Traum der Apfel fallt niad weit vam Stamm, ich hoff die hom den gleichen Kern, dasss allezam wie Xantl wern, und spieln und singa nergrod schei, nau wirds a lang nu weitergei, wenn Zeit is dau is voll da Saal in Mantel is heit „Xantlball“.